Sonntag, 13. Mai 2007
Ein Nachtrag
Folgende Zensur fehlt hier noch.
Sie liegt nun schon eine gute Woche zurück und ist vermutlich in direktem Zusammenhang mit dieser Löschung zu sehen: Offenbar war der Text, der zunächst erschien, später dann geeignet, irgendjemanden bei der TS zum Austicken zu bringen.
Antwort auf http://blog.tagesschau.de/?p=438#comment-16185,
5.5. um ca. 1 Uhr morgends:

Die "Käseglocke" erstreckt sich leider bis in unsere Wohnzimmer. Es gibt unendlich viel Widerstand in unserer Republik, man erfährt nur leider so selten davon. Das allerbeste Beispiel ist immer noch das Hamburger Volksbegehren zum Wahlrecht - wobei das unter den geschmähten Themen ja noch ein relativ prominentes ist, weil wenigstens Lokal vertreten. Es berührt immerhin einen Kern dessen, was bundesweit schief läuft: "Die Parteien haben sich den Staat zur Beute gemacht" (Richard von Weizsäcker).

Was die Presse betrifft, geht das Spiel allerdings schon auf lokaler Ebene in die Vollen: Ein (hier nicht näher bezeichneter) Lokalpolitiker in einer (hier nicht näher bezeichneten) Stadt erzählte mir letzte Woche noch ganz privat, daß dort erhebliche Privatisierungsbemühungen anstehen, daß eine (nicht näher bezeichnete) Partei im Stadtrat ohne Ratsbeschluß in Hinterzimmern Verträge einleitet, und daß nicht einer aus der (nicht näher bezeichneten) Lokalpresse meint, das Ganze sei ein Thema. Anfragen werden mehrheitlich abgeschmettert, hinter den Kulissen kursieren Drohungen bezüglich Koalitionsvereinbarungen im Falle fehlenden Wohlverhaltens, während das Stillschweigen derweil nach Recht privater Gesellschaftsverträge möglichst wirkungsvoll zementiert wird: Die Bevölkerung soll irgendwann aus einer kleinen Meldung den Vollzug vernehmen. Eingeleitet wurde dies im Übrigen von einer bekannten, aber ebenfalls nicht näher bezeichneten Beratungsgesellschaft, von der noch nicht einmal thematisiert werden durfte, daß sie überhaupt in der Stadt ist.
Irgendwo in Deutschland.

Wie auch immer: Es gehört zu den unaufgelösten Widersprüchen unserer Demokratie, daß Bundestagsvize Wolfgang Thierse vor wenigen Wochen noch eine "Zuschauerdemokratie" beklagte, und dann, als Zuschauer einmal hinabkamen, sie des Saales verwies.
Wetten, das fragt ihn keiner ...

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