Samstag, 14. Juni 2008
Art der Berichterstattung
Antwort auf
http://forum.tagesschau.de/showthread.php?t=34770
19:37 Uhr

Zitat von Lattenkamp

Die Iren werden hier ... sehr negativ dargestellt ...
Beispiel:
"Irlands Entgleisung von der Ja-Spur wird uns noch lange beschäftigen.
Warum beißt jemand die Hand, die ihn füttert?"

Ähnliche Aussagen finden Sie massenhaft - quer durch die gesamte Presselandschaft, von der BLÖD (Kommentar erübrigt sich) über die Welt bis hin zur FAZ („Die EU bangt: Jetzt entscheiden die Iren“, 12.06.07).

Zitat von Heribert Prantl

... guter Journalismus ist sich dessen bewusst, dass Pressefreiheit nicht in erster Linie die Freiheit zum großen Geldverdienen ist.
Der Bundespräsident hat in einer feinen Rede zum fünfzigsten Jubiläum des Presserats die Pressefreiheit auf hintergründige Weise hochleben lassen; er hat gefragt, was den Kern journalistischer und verlegerischer Arbeit ausmache und warum diese vom Grundgesetz geschützt sei. „Ich selbst”, antwortete Horst Köhler keck, „bin in dieser Frage konservativ. Deshalb neige ich zu Karl Marx. Der hat gesagt: ’Die erste Freiheit der Presse besteht darin, kein Gewerbe zu sein’”.

http://www.otto-brenner-preis.de/dokumentation/2007/laudatio.html

Die häufig vom ÖRR geforderte Staatsferne muss man bei den Privaten auch suchen - mit der Lupe manchmal und besonders dann, wenn sie wieder das Geblubber der Sprechblasenproduzenten völlig unreflektiert einfach aufsaugen - wie ein Schwamm.

Wenn die Spongebobs meinen die Iren seien „undankbar“, weil die EU doch so viel Geld ins Land gepumpt hatte, könnte man fast glauben, dass die Eurokraten sich die Abstimmung erkaufen wollten. Vielleicht stimmte ja der Preis einfach nicht, der Preis etwa den die Iren dafür zahlen, dass D-Land schon wieder einmal Exportweltmeister wird, denn die EU ist der mit Abstand größte Handelspartner „unserer“ Exportwirtschaft.

Oder die Sache mit dem “Plan B“ den es angeblich nicht gibt: da hätte man wenigstens auf die Idee kommen müssen zu fragen, was denn die politische Elite so den lieben langen Tag über macht, sodass es nicht wenigstens eine alternative Lösung gibt. Neue Gurkenkrümmungsparagrafen erfinden? Nasebohren?

Und nun? Überall heißt es, dass 18! Länder den Vertrag bereits ratifiziert! hätten und man daher ganz schnell weitergrätscht, hin zu einem irgendwie verkorksten Finish.

Btw.: wann hat Aland, die finnische Provinz, eigentlich zugestimmt? Und liegt das deutsche Dokument schon in Rom? Hat der Buprä etwa schon unterschrieben und keiner hat’s gemerkt?
Mein erstes Problem war die Zeichenbegrenzung. Das ist auch eine Form der Zensur und deshalb musste ich die ganze Sache (wiedereinmal) schwer straffen.
Mein Zweites war (vielleicht) der Link: der war übrigens vollständig, denn darin geht es auch um den „aufrechten“ Gang und das sollte bitte unabhängig davon betrachtet werden, dass in letzter Zeit vermehrt (funktionierende) Links freigeschaltet wurden.

M.f.G.
Km 21

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