Dienstag, 4. Oktober 2022
1. April?
Ich weiß wirklich nicht nach welchem Kalender die ts ihre Aprilscherze veröffentlicht.
Fakt ist aber, dass sie auch hier als Kommentar kaum mehr Zeichen als twitter zur Verfügung stellt - gerade so viel, knapp 1000, um ja nicht ins Detail gehen zu können/müssen. Eine wirkliche Auseinandersetzung, eine echte Diskussion - sachlich, umfassend - ist offensichtlich nicht gewünscht und wird auf eine Zeichenzahl reduziert, die bestenfalls Halbsätze und schlichte Slogans zulässt.

Dabei hatte ich meine Antwort schon arg gekürzt.

Egal jetzt, Nase voll.

@210: Werner:

"Ein Korrekturleser hat auch nur ein begrenztes Wissen."

Orthografie, Grammatik, Zitierregeln und verstehendes Lesen sollten in diesem Gewerk aber schon beherrscht werden. Wie gut das funktioniert, davon zeugen die vielen Rechtschreibfehler auf den Seiten der ts. Dabei sind sie nur ein Symptom. Die Krankheit heißt Kopirietis - kopieren geht vor kapieren.

Wie in der Schule erkennt man gedankenlose Abschreiber daran, dass sie Fehler nicht erkennen, sich aneignen und (im Falle unserer Presselandschaft) massenhaft kolportieren.

Ein Beispiel ist die Meldung von dpa zur Treuhandverwaltung von Rosneft D (16.09.).

Tante google hilft:

"Zentrale Dienstleister wie Zulieferer, Versicherungen, Banken, IT-Unternehmen und Banken"

... und nicht zu vergessen: die Banken.

Merkur.de sagt: Quelle "dpa". OK, aber die Überschrift gehört nicht dazu.
ZDF und t-online geben zwar dpa als Quelle an, basteln aber noch weitere Überschriften ein (ohne Kennzeichnung), die so im Original nicht stehen.
RND friemelt sich am Anfang andere Formulierungen zurecht, gibt als Quelle "RND/dpa" an und "vergisst" die wörtlich übernommenen Zitate zu kennzeichnen.
So geschehen auch bei spiegel.de (Quellenangabe: "beb/dpa"). Note 6, setzen. Relotius lässt grüßen - nix gelernt.

Usw.

Und was macht die ts? Unser "Qualitätsmedium"?

Kein Autor, keine Quelle und offensichtlich keine Kennzeichnung aller Zitate im Text.

Jeder Handwerksbetrieb, der immer wieder so stümpert, müsste innerhalb kürzester Zeit zwangsläufig "aufhören zu arbeiten".

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