Montag, 9. Februar 2009
Adel verpflichtet ...
Ich gestehe, ich kenne den Herrn nicht. Nach dem, was man öffentlich nachlesen kann, tun sich mir allerdings sogleich ein paar unangenehme Fragen auf. Die erste:
Muss nun ausgerechnet ein Adliger, dessen Familie auch noch nach wie vor einer der größten Großgrundbesitzer Deutschlands ist, Wirtschaftsminister werden? Gibt das nicht automatisch Interessenskonflikte?
Jurist ist er, schön und gut, die Krankheit haben in der Politik ja viele.
Gebirgsjäger? (Soll ja auch anständige geben.)
Geschäftsführer der familieneigenen "Guttenberg GmbH", später der Rhönkliniken.
Sein Vater war bereits Abgeordneter, besonders gegen Brandts Ostpolitik.
Und - a propos Ostpolitik - und bei allem ohnehin schon versammelten Reaktionismus, der in dieser Geschichte vereint zu sein scheint, stockte mir dann doch nochmal der Atem, als ich den Namen 'von Ribbentrop' las: Eingeheiratet zwar nur, sein Stiefvater ist der Enkel von "Hitlers Diplomaten", der in Nürnberg verurteilt und hingerichtet worden war. "Noblesse oblige", nicht dass man es verstecken würde: "Henkell-von Ribbentrop" (Henkell wie die Edelbrause) ist der Name seiner Mutter.

Tja - wenn das mal keine Hypotheken sind ...
Müsste man da als Sohnemann nicht eigentlich ins Gegenteil verfallen sein, um politisch tätig zu werden? Als "Geläuterter", vielleicht für die Grünen oder für die Linke? Irgendwo jedenfalls, wo einen nicht das Gefühl beschliche, dass diese Geschichte der Karriere keineswegs geschadet hätte, sondern sie auch noch befördert?
Oder müsste man als "Untertan" im Jahre 2009 tatsächlich die Bücher von Bernt Engelmann noch einmal lesen ...

marvin
Dieser neue Thread von 16:23 war zunächst erschienen, wurde dann aber binnen kürzester Zeit wieder gelöscht.

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Hallo marvin,

toller Beitrag. Den habe ich, natürlich mit korrekter Quellenangabe, auf meinem Blog eingestellt. Deine Einwilligung vorausgesetzt.

Gruss
mowitz

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Hi mowitz,
von mir aus. Die genannten Fakten kann ja jeder der Presse und auch Wikipedia entnehmen. Wer oben allerdings sicher fehlt ist Karl Ludwig, der Monarchist und Hitler-Widerständler.

Stellt sich die Frage, ob und in welcher "Tradition" Guttenberg sich da sehen will - ausgehen kann man bei der CSU ja von nix, ausser dass es rechts von diesem nix wiederum nur nix geben darf. Und dieses Nix kehrt sie bekanntlich gern mal untern Teppich.

Wenn Du ihn fertig machen willst, mach's wie die Bild und nenne ihn einfach nur beim vollen Namen: Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Wilhelm Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg.
Lang lebe der König.

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Kleiner Fehler im Text: Der Stiefvater Guttenbergs ist sogar der Sohn Ribbentrops.
Kann ja mal passieren ...

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Kleiner Fehler im Namen:

nenne ihn einfach nur beim vollen Namen: Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Wilhelm Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg.


Der „Wilhelm“ ist da reingeschmuggelt. siehe hier

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Ja so sans ...
1000x den Junker Wilhelm von der Bild, aber die Verbindung zu Ribbentrop keinmal. Einzig die BZ hat wenigstens den Namen der Mutter vermerkt.

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