Können sie nicht, marvin - auch wenn sie noch so stur weiter an dieser Schraube drehen. Siehe die Differenzierung im BverfG-Urteil von 2006.
[QUOTE=marvin]Die lauteste Kritik lautet ja darauf, dass der Jugoslawien-Einsatz völkerrechtswidrig war und später die Vorlage für andere ebenso völkerrechtswidrige Kriege der Amerikaner lieferte.[/QUOTE]
Sicher. Aber was die "Vorlage für andere ebenso völkerrechtswidrige Kriege der Amerikaner" betrifft, fand ich diese Kritik am schwächsten, denn da hat man doch im 20. Jh. genügend Beispiele, dass US-Regierungen solcher Vorlagen in den 1990er Jahren wahrlich nicht mehr bedurften.
[QUOTE=marvin]Es geht da mal wieder nicht um "richtig" oder "falsch", alle haben zumindest mal nicht unrecht mit ihren Argumenten.[/QUOTE]
Richtig oder falsch ist eben, regierend in den Handlungsprozess einbezogen, nicht so leicht festzustellen. Den Realokurs der Grünen würde ich nicht so einfach verdammen. Fragwürdiger erscheint mir da eher, eine fundamentalistische Friedenswolke, wie die Grünen-Fundis und die Die Linke (damals PDS) das taten, in die Luft zu paffen, bei Völkermord und Vertreibung von Hunderttausenden zuzuschauen, aber sich als angeblich ethisch einzig top auf die Schulter zu klopfen, weil sie stets für Frieden und gegen Krieg sind.
[QUOTE=marvin]Und deshalb schaudert es mich im Nachhinein doch, dass das einprägsamste Bild der Zeit ausgerechnet Joschka Fischers schmerzverzerrtes Gesicht war.
Der hatte noch am wenigsten Grund. :o [/QUOTE]
Wieso hatte er am wenigsten Grund? Es waren wohl keine leichten Entscheidungen.
Das „schmerzverzerrte“, zerknirschte Gesicht Fischers – ein Lieblingsspott seiner persönlichen Gegner, die ein inzwischen angeblich ausgeschiedener user jahrelang gegen Fischer persönlich ins Feld führte statt Argumenten gegen seine Außenpolitik, nicht zuletzt weil die Fundis der Grünen, speziell eine bestimmte Dame unter ihnen, ins Hintertreffen geraten sind.
Wer Bundestagsdebatten, Interviews mit Fischer gesehen hat, konnte auch eine ganz andere Mimik wahrnehmen. Sicher ist es nicht nur der Faz, sondern wohl auch dir und jenem user Jürgen Schneiders Buch, „Meine Jahre mit Joschka“ (Vorabdruck in der Faz, Feuilleton) ein Genuss zu lesen; da wird der Umfrageliebling so richtig persönlich auseinander genommen. Gleich in der 1. Folge war vom schmerzverzerrten bzw. verknautschten oder wie auch immer Gesicht zu lesen.
Aber, marvin, dieser kleine Ausflug in die Fischer-Wertung sollte nun nicht dazu führen, in mir einen kritiklosen Fischer-Freund zu sehen; eher jemand, dem die Mimik des Mannes ziemlich egal und schon gar kein Argument ist, geht’s um seine Außen- und Parteipolitik.
Gruß
listener
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gabriel:
Dauerhaftes angemessenes Wirtschaftswachstum ist erstrebenswert.
Dieses Mantra aller Politik (und sogar noch der Kritik an ihr) ist unter den gegebenen Bedingungen nicht nur "erstrebenswert", sondern ein Zwang.
Wie der nächste Schluck für einen Alkoholiker.
Gruß
marvin
Antwort auf http://forum.tagesschau.de/showthread.php?p=673877#post673877
Mein Hinweis auf diese unzweifelhaft vorhandene Abhängigkeit wurde jetzt in etwa 24h schon fünfmal zensiert.
Na denn: Prost Tagesschau ...
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Zitat von Verärgerter
nun, zumindest ich werde ihnen antworten:
survival-training können sie in jedem reisebüro buchen, diese finden allerdings nicht nur in den usa statt,sondern weltweit (auch hierzulande)
combat- schießen ist eine sportart, die von millionen sportschützen weltweit betrieben wird.
was sie mit ihrem zusatz "terroristischer" ... sugerieren wollen, würde mich allerdings interessieren, gibt es doch wie beschrieben keinerei zusammenhang.
wollen sie millionen von sportschützen generell kriminalisieren??? oder menschen, die in ihrem urlaub nicht nur faul am strand liegen, sondern ihre belastungsgrenzen austesten??
Die entscheidende juristische Frage aber bleibt wohl unbeantwortet. Dort ein "Terrorcamp", hier ein "Friedenscamp". Die Rechtsstaatlichkeit wird durch willkürliches Kriegsrecht ersetzt.
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