Mittwoch, 28. November 2007
EIN MÄRCHEN
EIN MÄRCHEN

übernommen von Roland-Regional- Verein für nachhaltiges Wirtschaften e.V. http://www.roland-regional.de/MARCHEN/marchen.html

In einem kleinen Dorf lebte eine Familie, die besonders gesegnet war. Alles was die Familie unternahm,
gelang zur Zufriedenheit. Mit der Zeit wurde die Familie reich und begann den Dorfbewohnern kleine
Kredite zu gewähren, damit es den anderen Bewohnern des Dorfes auch besser gehen sollte. Die
Dorfbewohner waren der Familie dankbar, dass sie ihnen geholfen hatte und so gaben sie immer etwas mehr
zurück, als sie geliehen hatten. Das ging eine Generation so weiter, alle waren zufrieden, das Dorf
entwickelte sich zu einer wohlhabenden Gemeinde.
Die jungen Leute der Familie waren nun daran gewöhnt, dass die Rückzahlung der Kredite immer ein wenig
größer war als die geliehene Summe. Und sie begannen, diesen Überschuss zu erwarten. Sie legte den Anteil
fest, der über die geliehene Summe zurückzuzahlen sei. Die Dorfbewohner hatten zwar ein ungutes Gefühl
dabei, dass jetzt nicht mehr ihre freiwillige Draufgabe in der ihnen möglichen Höhe akzeptiert wurde,
sondern ein fester Anteil gefordert wurde, der Zins genannt wurde. Aber noch war diese Forderung tragbar.
Langsam wurden der Zins erhöht, die Familie wurde immer reicher und hatte es nicht mehr nötig selbst zu
arbeiten. Sie verwalteten jetzt nur noch ihren Reichtum. Da der Zins nicht mehr ganz von der Familie
verbraucht werden konnte, wurden auch aus dem Zins Kredite gewährt, die wiederum einen Überschuss
erbrachten, den Zinseszins. Jetzt war der Zeitpunkt für die Familie gekommen, Regeln festzulegen, die ihre
Art der Wirtschaft festschreiben sollte. Sie schafften Wächter an, die die Einhaltung der Regeln überwachten
und durchsetzten.
Mit der Zeit nahm der Reichtum der Familie so exponentiell zu, dass das ganze Dorf mit allem Inventar
einschließlich des Viehs und der Menschen ihnen gehörte. Die Menschen waren abhängig von der Familie
geworden, sie waren wie Sklaven geworden. Damit die Bewohner das aber nicht merkten, nannte die Familie
diese Wirtschaftsweise “Freie Marktwirtschaft” und sie erlaubten, dass die Bevölkerung ihre Wächter selbst
wählen durften und sie nannten diese Form der Herrschaft “Demokratie”. Das sollte bedeuten, das die
Bewohner sich als der Souverän fühlen sollte, der alle Regeln bestimmen konnte. Es wurde überall
verbreitet, dass vom Souverän, vom Volk, alle Staatsgewalt ausgehe. Und so ließen sich die Bewohner
einlullen und waren leidlich zufrieden. Manchmal murrten sie zwar, aber es wurde ihnen schnell deutlich
und es wurde ein geflügeltes Wort:
“Man kann ja doch nichts machen!”
Aber mit der Zeit merkten immer mehr Leute, dass sie nur noch für die reiche Familie arbeiteten und sie
sannen auf Abhilfe. Sie gründeten einen Tauschring und benutzten das Geld der Familie nicht mehr. Sie
schafften sich ein eigenes Geld und gaben sich ohne Zinsen gegenseitig Kredite. So kamen sie nach und nach
wieder zu einem erträglicheren Leben.
Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute

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Hi mowitz,

eigentlich haben wir aufgrund aktueller Ereignisse ja gleich zwei Foren im TSF, wo man sich mit dieser Materie befassen könnte: Die Inflation und den Bundeshaushalt.
Und ursprünglich sollten Diskussionsbeiträge hier ja nicht auf die Startseite.

Vielleicht ist das aber gerade auch ein guter Zeitpunkt, davon abzurücken: Die zensieren momentan einfach wesentlich weniger als noch vor ein paar Monaten, was man ja eigentlich nur wohlwollend zur Kenntnis nehmen kann. Zwar habe ich durchaus auch momentan noch ab und zu Probleme, aber die sind meistens derart lächerlich, dass man das kaum ernst nehmen kann:
'Schreib ich's nicht, schreibt's ein anderer.'.

Ich gebe die Diskussion bis auf Weiteres mal offiziell frei, obwohl das eigentlich ja nicht dem Sinn der Seite entspricht. Vielleicht sollten wir das aber besser dafür nutzen, um uns mal wieder ein wenig über die Struktur des TSF zu unterhalten.
Ich fürchte, zum Thema Geld hätten wir uns wenig zu sagen...

Gruß
marvin

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