Sonntag, 25. Juni 2006
Demographische Löcher
Man schaute ja quasi ins Nichts, als man auf diese Bild-Zeitung blickte.
Gut, das tut man immer. Aber diesmal war es besonders schlimm: Noch zwölf Generationen, dann ist Schluß?
Soll ich noch fertig Frühstücken?

1931 textete schon Kurt Tucholsky:
[indent]Wenn der Mensch "Loch" hört, bekommt er Assoziationen: Manche denken an "Zündloch", manche an "Knopfloch" und manche an Goebbels.[/indent]
An Letzteren muß wohl auch Albrecht Müller gedacht haben, als er diese Zeitung sah:

Zitat:
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Vom unsauberen Umgang mit Fakten bei Schirrmacher, Spiegel, ZDF-heute, Bild u.a.m.
...
Mein Eindruck: die Manipulation zum Thema Demographie legt noch einen Zahn zu. In vielen Medien wird brutal manipuliert. Das hat schon Züge der Propaganda von Goebbels. Wir können deshalb nicht umhin, Sie in den NachDenkSeiten auch weiterhin mit Fakten und Anmerkungen zu diesem Thema zu belästigen.

(...)
Das ist eine unglaubliche Manipulation. In Deutschland wohnen 82,5 Millionen Menschen. Das ist minimal unter dem bisherigen Höchstwert (2002). Mit 231 Menschen pro Quadratkilometer sind wir eines der dicht besiedelten Länder. Frankreich hat weniger als die Hälfte zum Beispiel.
Auch die Behauptungen zur niedrigsten Geburtenrate, die sowohl bei ZDF-heute als auch im Spiegel auftaucht, stimmt nicht. In der Europäischen Union haben 10 von 25 Ländern eine geringere Geburtenrate als Deutschland.
(...)
Richtig dreist ist der Versuch, die Schwierigkeiten in einzelnen Bundesländern und Regionen im Osten Deutschlands auf die demographische Entwicklung zurückzuführen. Wenn junge Menschen zum Beispiel aus Hoyerswerda weggehen, wie in ZDF-heute berichtet, dann hat das nichts mit Demographie zu tun, sondern mit mangelnder Berufs- und Arbeitsperspektive.

[size=1] (Nachdenkseiten) [/size]
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[indent]"Größenwahnsinnige behaupten, das Loch sei etwas Negatives. Das ist nicht richtig: der Mensch ist ein Nicht-Loch, und das Loch ist das primäre. Lochen sie nicht; das Loch ist die einzige Vorahnung des Paradieses, die es hienieden gibt. Wenn sie tot sind, werden sie erst merken, was Leben ist. Verzeihen sie diesen Abschnitt; ich hatte nur zwischen dem vorigen Stück und dem nächsten ein Loch ausfüllen wollen.

Peter Panther"
[size=1](gutenberg.spiegel.de/tucholsk/essays/loecher.htm)[/size]
[/indent]


marvin

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Zensiert am 16.3.06

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