Dienstag, 20. Juni 2006
AW: Deutsch sein ist das Land verbessern / / Brecht und Patriotismus

inthegamerichie: Die 68er leiden m.E. unter einer Art geschichtspolitischem Tunnelblick,.. Natürlich ist dies sachlich falsch und leicht zu widerlegen.
Gott sei Dank haben offensichtlich immer mehr Deutsche diese nationale Zwangsneurose der 68er und der GEW satt.:)

Das die 68er einen geschichtspolitischen Tunnelblick hatten/haben, ist in der Tat falsch. Wogegen die 68er sich im Nachkriegsdeutschland mit einigem Erfolg auflehnten, war die Muffigkeit und das Menschenbild der damaligen Gesellschaft. Die Nachkriegsgesellschaft war prüde und stockkonservativ. Die berühmten drei "K" des Lebens einer Frau bestand aus Küche, Kinder und Kirche. Das Frauenbild entsprach dem eines Patriarchats wo allein der Mann das Sagen hat. Der Mann als Diktator der Familie. Eine Frau berufstätig? Nur im Ausnahmefall. Ein Mann der seine Familie nicht "ernähren" konnte - eine Schande. Frauen wurden zudem stark unterbezahlt, eine Frau bekam, bei gleicher Arbeit wie ein Mann, bis zu einem Drittel weniger Lohn. Ohne Zustimmung ihres Ehemannes durfte eine Frau einer Erwerbstätigkeit nicht nachgehen. Das wurde erst 1957 geändert als der Bundestag das BGB reformierte und das Gleichberechtigungsgesetz am 1.7.58 in Kraft trat.

Auch in der Berufsausbildung herrschte noch die Sicht aus dem 19. Jahrhundert. Diese Ausbildung wurde noch durch die Preussische Gewerbeordnung von 1866 geregelt, die dem Lehrherrn ausdrücklich das Recht zur körperlichen Züchtigung seiner Lehrlinge gab.

Die 68er standen auch gegen die Verlogenheit und Anmassung ihrer Eltern-Generation auf, die Hitler an die Macht gebracht und in Treue fest gedient hatten, dies alles verleugneten und noch immer ihrer autoritären, selbstherrlichen Verhaltensweise frönten. Leider findet der Neonazismus heute wieder vermehrt Zulauf in den verschiedensten Bevölkerungsschichten. Daraus kann man den 68er aber keinen Strick drehen.

Im Übrigen fing 68 schon vor 68 an und dauerte viel länger. Dauert bis auf den heutigen Tag und noch darüber hinaus. Die sogenannte 68er Bewegung fing an Deutschland zu modernisieren, gegen den Widerstand der Erzkonservativen und der Kirchen. Sie hätten heute nicht viel mehr als die Hälfte der Freiheiten die Sie jetzt noch genießen dürfen, wenn es die 68er-Bewegung nicht gegeben hätte. Allerdings sollten Sie nicht die 68er Generation für das verantwortlich machen, wofür Gegenbewegungen zu den 68er verantwortlich zeichnen. Und, und, und..............

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Hi mowitz,

Der Beitrag ist kurz darauf ja doch noch eingestellt worden. Was machen wir in so einem Fall? Vermerk und stehen lassen, löschen, neue Kategorie ...?

Gruß
marvin

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Hallo marvin,

ich finde, wir lassen die Beiträge stehen, sie sind ja zumindest "einmal" zensiert worden. Oder?

mowitz

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Einverstanden.
Dann müssen wir aber wenigstens als Kommentar vermerken, daß der Beitrag später noch erschienen ist. Immerhin ist ja mit dem bloßen Umstand, daß das hier steht, ein Vorwurf verbunden - da sollte man im eigenen Interesse möglichst penibel sein. ;)

Gruß
marvin

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Einmaliges Nicht-Durchstellen
Da habe ich einen Einwand:

Die Redaktion/Moderation kann berechtigt einwenden, dass bei einer Einmalsendung aufgrund der hohen Anzahl der Tageszuschriften, die in Spitzenzeiten, d.h. bei besonders heißen aktuellen Themen, ja sprunghaft ansteigen kann, auch oft einen Anstieg von "Neulingen" zur Folge hat, Fehler passieren können und eine Zuschrift/Thema nicht erscheint.

Das Prinzip der Fairness sollte auch für uns gelten, denn es kann ja schließlich bei so hartem Vorwurf wie "Zensur" nur um bewusstes Nichteinstellen gehen.

Beispiel:
Ich hatte aufgrund der USA-Fixiertheit beim Forum "Gezielte Tötungen..." ein Thema zur "gezielten" Ermordung der Führung der tschetschenischen islamistischen Rebellen durch Spezialeinheiten des russ. Innenministeriums eingeschickt, ein Geschehen nahezu parallel oder "im Schatten" der Ermordung Sarkawis.
Es erschien nicht. Wie denn dieser genauso gravierende Vorgang bis auf eine einzige mir untergekommene Erwähnung durch jemand ansonsten unbeachtet blieb.

Eine Nachfrage bei der Moderation ergab die Bitte es nochmal zu schicken, weil eben eine Panne passiert ist.
(Da ich es leider nicht gespeichert hatte - also mein Fehler -, aber auch keine Zeit für eine neuerliche Formulierung gerade hatte, kam es nicht mehr dazu.)

Anders gelagert ist folgender Fall: Ich habe zweimal versucht, ein Thema zu US-Geheimgefängnissen in der EU, Geheimtransporte unbekannter Gefangener und möglicher Deckung durch europ. Regierungen eingeschickt und zwar bevor die TS-Redaktion dies als gravierendes Thema entdeckte.
Es kam nicht durch - Grund Nr. 2 also: Die TS war selbst zu langsam.
Das kann aber kein Einstellungshindernis sein.

Deshalb:
Zuschriften, Themen sollten mindestens ZWEI missglückte Einsendungsversuche aufweisen, ehe sie hier aufgeführt werden.

Wir sind keine "Pannenzähler" und wollen doch auch nicht als unfair dastehen. Das wäre kontraproduktiv.

Einen Fall wie das 2. Beispiel würde ich als doppelt kritisierbar hier nennen.

Gruß
listener

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Hallo listener,

ich finde es eigentlich schon fair so. Jeder erfährt ja auf den ersten Blick, ob der Beitrag am Ende eingestellt wurde. Außerdem übt das vielleicht bei manchen Beiträgen Druck aus.

Wir können uns nicht in die Rolle der Moderation versetzen, zumal wir ja meistens (eigentlich: fast immer) keinerlei Begründung erfahren. Wenn wir es nicht wissen können, müssen wir doch von Zensur ausgehen. Man kann auch nicht jedem Beitrag hinterherschreiben, sonst nutzt sich das ab; schon gar nicht nach dem ersten Versuch. Zudem gibt es hier die Möglichkeit, etwas selbst wieder zu löschen, falls der Beitrag erschienen ist und einem die Erwähnung hier dann zu banal erscheint.

Außerdem wäre ich stark dafür, sich hier gelegentlich auch gegenseitig zu kritisieren. Vielleicht fehlte ja sogar noch eine Kategorie: Selbstkritik.
Wer fängt an?

Gruß
marvin

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Selbstkritik? Mit oder ohne öffentichem Reuebekenntnis?

Gruß
mowitz

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Hi mowitz,

wir schlagen uns hier immerhin freiwillig mit den Resten rum, die sie woanders nicht wollen. Das kann gar nicht anders funktionieren als mit einer ordentlichen Portion Kritikfähigkeit. Das beste Beispiel hatten wir doch gestern erst: Daß Du als allererster direkt hingegangen bist und die Richtigkeit des Begin-Zitates selbst in Frage gestellt hast, war z.B. ja schon in die Richtung gedacht, den Fehler nicht automatisch bei der TS zu suchen sondern auch mal zu überlegen, was sonst schief gelaufen sein könnte; mehr braucht es gar nicht. Wenn das aber nicht passiert, landen wir irgendwann in nackter Agitation aller möglichen Meinungen und Behauptungen und schneiden uns damit ins eigene Fleisch.

Ich meine, um beim Beispiel zu bleiben: Was war denn jetzt schlimm daran? Du konntest es kaum wissen, hast den Fehler aber sogar selbst gerochen und sola bona hat ihn letztlich bestätigen können. Alles im grünen Bereich. Auch kein Grund, irgendwas zu "bereuen".
Was uns interessiert, ist doch nur die unterdrückte Meinung oder Tatsache: Wenn wir das nicht allesamt selbst herausfiltern - das bedeutet letztlich, sich und die anderen auch mal zu kritisieren, wo es nötig erscheint - dann macht es keiner und durch den resultierenden Matsch kann sich einer garantiert gemütlich zurücklehnen: Die TS-Moderation.

Gruß
marvin

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Hallo marvin,

wenn das eigene "Filtern" dazu führen würde einen roten Faden in der Zensurierung von Beiträgen zu erkennen, könnte es ja eventuell sinnvoll sein, sich zu hinterfragen, warum dieser und jener Beitrag nicht erscheint, oder aber später veröffentlicht wird. Genau das kann ich aber nicht erkennen. In den allermeisten Fällen erscheint ein vorher zensierter Beitrag doch noch - nach einem Schichtwechsel. Meine Beobachtung betreffs der TSF-Zensur ist, dass die Zensur weniger von objektiven Kriterien gesteuert wird, als vielmehr von subjektiven Auffassungen der gerade "Diensthabenden".

Ein Ziel des TSF ist augenscheinlich, die Anzahl der Beiträge radikal zu minimieren, was man schon allein durch die lange Dauer von Freischaltungen insgesamt erreicht hat. Das sind diese kleinen "Schikanen" die den gewünschten Effekt herstellen und warum sich viele Nutzer endgültig verabschieden oder nur mehr sporadisch schreiben.

Dazu kommt natürlich noch das sehr beschränkte Themenangebot.

Gruß
mowitz

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Hallo mowitz,

bislang habe ich den gleichen Eindruck: Es gibt mehrere "Fraktionen", die Einen annehmbar kulant (was ja nicht gleich heißt, sie würden nicht aufpassen), die Anderen regelrecht willkürlich und im Wiederholungsfall auch noch borniert bis zum herbeigesehnten Feierabend.
Wenn wir jetzt auf den "großen Sack" hauen, erwischen wir auch die Falschen. Das kann nicht in unserem Sinne sein.

Wo wir gerade dabei sind: Schau bei Deinem letzten zensierten Beitrag mal auf das Ende, das in der erschienenen Fassung fehlte. An dem kann es auch vorher gelegen haben. Große Veränderungen merkt man besser an.

Zur Themenbeschränkung:
Das ist natürlich die mit Abstand größte "Schere". Immerhin lassen sie uns bei der Gelegenheit jetzt weitgehend offen reden. Man merkte auch sofort: Das Thema beschäftigt Viele, auch über die Petition hinaus. Ich hatte ja schon überlegt, wie man das hier einbinden könnte, und deshalb für konkrete Fälle die Kategorie "Forenpolitik" aufgemacht.

Gruß
marvin

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Hallo marvin,

Scheibenkleber, das der letzte Satz fehlt, ist mir nicht aufgefallen bevor Du es hier schreibst. Da ist mir ein Fehler beim kopieren unterlaufen. Aber daran kann es nicht gelegen haben.

Gruß
mowitz

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Bist Du Dir sicher, daß Du das warst?

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Ja, leider.

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