Mittwoch, 6. August 2008
China und Olympia
Den nachfolgenden Beitrag zum ARD-Forum " Olympische Spiele und die Medien" habe ich dreimal erfolglos eingereicht. Daraufhin wurde ich ohne weitere Begründung für drei Tage geblockt:

[quote]Sie wurden aus folgendem Grund gesperrt:
Wiederholter Verstoß gegen die Forums-Richtlinien

Ende der Sperre: 09.08.2008, 08:00[/quote]

Beurteilt selbst, ob das gerechtfertigt war oder als massiver Eingriff in die Meinungsfreiheit (sprich: Zensur) zu werten ist.

mfg
Horace T. West

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Pierre Coubertin hat den Grundgedanken der Olympischen Spiele so formuliert:
[quote]
Das Wichtigste an den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme, wie auch das Wichtigste im Leben nicht der Sieg, sondern das Streben nach einem Ziel ist. Das Wichtigste ist nicht, erobert zu haben, sondern gut gekämpft zu haben.[/quote]

Wenn also der Weg das Ziel ist (übrigens ein fast schon chinesischer Gedanke, den Coubertin da geäußert hat :p) dann könnten wir eigentlich bereits jetzt zufrieden feststellen, dass die Olympiade und China sehr gut zusammenpassen.

China ist noch nicht am Ziel, aber auf dem Weg, dem richtigen. In der über 100-jährigen Geschichte der Olympischen Spiele ist es bislang nur ein einziges Mal geschehen, dass die Spiele an ein Entwicklungsland vergeben wurden: Mexiko-City.

Zehn Tage vor der Eröffnungsfeier ließ der mexikanische Präsident studentische Proteste blutig mit Panzern niederwalzen. Es starben rund 500 Demonstranten, viele wurden schwer verletzt und noch während die olympischen Spiele fröhlich liefen, knüppelte, folterte und verfolgte die mexikanische Geheimpolizei die Studenten der Autonomen Universität Mexiko.

Der olympischen Idee hatte auch das Massaker von Tlatelolco keinen Abbruch getan. Kein einziger westlicher Staat hätte auch nur darüber nachzudenken gewagt, wegen solcher Lapalien die Spiele in Mexiko zu boykotieren oder gar die Staatsmacht zu kritisieren, denn da hielt ja kein geringerer als Busenfreund Lynden B. Johnson seine wohlwollende Hand über Präsident Gustavo Díaz Ordaz. Nur halt die dünne Höhenluft wurde damals kritisiert, weil sie den Sportlern zuschaffen machte.

Die Spiele in Peking versprechen - jedenfalls bis hierhin - vergleichsweise friedlich zu verlaufen. Vielleicht sollten wir uns, nachdem die amnesty-webpage nun endlich auch in China erreichbar ist, einfach etwas weniger verbissen zurücklehnen und uns der Wettkämpfe und des olympischen Grundgedankens erfreuen: das Wichtigste im Leben ist nicht der Sieg, sondern das Streben nach einem Ziel.

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Hallo Mr. West,
ein interessanter Beitrag!
Mir war das Massaker von Tlatelolco jedenfalls nicht im Gedächtnis. Vermutlich habe ich sogar noch nie davon gehört. Ich würde vielleicht zu anderen Schlussfolgerungen kommen - aber das würde ich nun wirklich gerne bei der TS diskutieren...

Wie Johnson die damalige Mexikanische Regierung protegierte, protegiert Bush wohl die Chinesische. Vielleicht interessiert Sie vorweg ja dieser entsprechende Beitrag von gestern bei "Democracy Now!".

Gerade schrieb ich "Versuchen Sie es weiter", da fiel mir die Sperre wieder auf: Eigentlich ein Skandal.
Hat die TS-Bürokratur Ihnen wenigstens geschrieben, gegen welche der vielen Verordnungen Sie verstoßen haben sollen? Darauf würde ich mindestens bestehen - und dann vielleicht mal mit den nächsten reden ...

Gruß
marvin

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Noch einer...
Ich habe gerade aus einem anderen Forum erfahren, dass der Verfasser nun ebenfalls endgültig gesperrt wurde. Just for the record...

http://www.freigeister-forum.de/phpBB2/viewtopic.php?p=58581#58581

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Warum fragt er nicht wenigstens mal nach, gegen welche Richtlinie er verstoßen haben soll?

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Offenbar waren es auch hier Mehrfachpostings:

http://www.freigeister-forum.de/phpBB2/viewtopic.php?p=58637#58637

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