Montag, 1. August 2016
Ein undankbares Gesindel
Vor zwei Tagen feierte Tagesschau.de schonmal ihr zwanzigjähriges Jubiläum. Dazu schrieb ich:
Der Schock dieser zwanzig Jahre war, ein neues Wort lernen zu müssen: "Depublizieren?" Was sollte das heißen? Wenn das, was war, wahr war, war die Wahrheit dann plötzlich keine mehr? Vorher gab es noch ein Archiv. Danach ein Wahrheitsministerium.

Ein paar Sachen kann ich (persönlich) aber zum Glück noch nachgucken: Den 10. Jahrestag hatte Tagesschau.de noch am 1.8. gefeiert. Das war wahrscheinlich ehrlicher. Nur ohne roten Knopf - sei's drum.

Also: Glückwunsch.
Und wenn ich mir was wünschen dürfte für die nächsten Zehn, dann wäre das das Ende der "Selbstverpflichtung", dass nur die Redaktion die Zuschauerbeiträge bearbeitet. Die hätte an anderer Stelle sicher Besseres zu tun und wäre nicht mehr ständig überlastet. Ein paar extra Angestellte, und wir könnten endlich freier posten, und alle wären glücklich.
Bis auf den Rundfunkrat, wahrscheinlich.
Aber man kann ja nicht alles haben.
Dieser Beitrag war am 30.7. erschienen.
Zwei Tage später (also heute) ist der Artikel, unter dem er erschien, neu veröffentlicht, der alte gelöscht. Offenbar hatte ich also recht mit dem Datum.

Vor allem aber wollen sie offenbar die Worte zur Depublizierung und zur "Selbstverpflichtung" nicht da stehen haben. Die wurden mir heute zensiert.

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Das mochten sie wohl nicht ...
... aber sie haben immerhin die beiden folgenden Kommentare durchgelassen:

Am 01. August 2016 um 10:45 von Zwischendenzeil... :
<< Vielleicht überwindet TS mal ihre Angst vor den Foristen und lässt das Kommentarfenster auch bei "heißen" Themen etwas länger als drei, vier Stunden kurz nach Mitternacht offen. Aus einer anderen, ebenfalls berechtigten Sicht ist das natürlich auch wiederum völlig egal.>>

Am 01. August 2016 um 11:05 von willi wupper sen.:
<< ich bin auch immer wieder begeistert über die eifrige arbeit der admins, aber auch jede abweichende meinung mit rot zu belohnen!>>

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Hallo sola bona,

Was ist das denn für eine jämmerliche Alibi-Veranstaltung, dass man so etwas Offensichtliches wie die ständige Zensur dort nur in homöophatischen Dosen in einem Meer von Jubelpersern wiederfindet? ... Und sich dann über sog. "Putin-Trolle" echauffieren wollen: Psycho-logisch nennt man das wohl eine "Projektion".

Hast Du zufällig gestern die Frau Krogmann dazu gehört (Minute 13)? Sie sagt, sie versuchten, "die Diskussion im Griff zu behalten", wenn sie sowas wie eine "Hasswelle" spüren, und würden "Informationen dagegensetzen" (den letzten Punkt sehe ich mal als Eingeständnis, Sockenpuppen zu haben, denn die Redaktion schreibt dort ja nicht). Sie arbeiten manipulativ und geben es zu, und verbrämen das sogar noch als "Journalismus", was es natürlich nicht ist.

Erst die sog. "freiwillige" Selbstverpflichtung, die unserer Delegation gegenüber zur Sprache kam, zeigt klar und deutlich auf, was das wirklich ist:
Politisch gesteuerte Einflußnahme. Und sonst nichts.

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