Sonntag, 3. August 2008
Kurtis Strohhalm

simonis
Ja, man kann sogar behaupten, Herr Clement hat versucht, die SPD ein Stückchen in Richtung Ludwig Erhard zu lenken. Denn dieser hat in den Kräften des Marktes, die besten sozialen Ergebnisse gesehen. Sowohl was die Preise und die Beschäftigung, und damit den Wohlstand der Arbeitnehmer betrifft.

Wir können wieder ein 'Wirtschaftswunder' haben, unter zwei Voraussetzungen: erstens legen wir wieder einen Großteil Deutschlands in Schutt und Asche (bzw lassen legen). Zweitens überlegen wir uns darüber hinaus ein paar Produktgruppen, deren Herstellung soviel 'Arbeit schafft' wie damals die Herstellung von Autos und allerlei neuen Haushaltsgeräten und sorgen dafür, dass diese auch 'im Lande' und nicht auf irgendwelchen ausgelagerten Werkbänken hergestellt werden. Soll heissen: schon die Umstände, unter denen Erhard Erfolg hatte sind nicht mit den heutigen vergleichbar.

Überhaupt gibt es in diesem doch so 'dynamischen' Gebilde 'Marktwirtschaft' keine allgemeingültigen Rezepte, gerade wegen dieser so gepriesenen Dynamik kann es keine geben. Und der ständige Rückgriff auf Erhard ist in dieser Hinsicht sogar noch um einiges abwegiger als wollte man mal eben die 'Konzertierte Aktion' eines Karl Schiller wieder aufleben lassen. Woran man übrigens auch erkennen kann, dass eben auch das 'Wirtschaftswunder' bereits Mitte der 60er schon wieder zu kriseln begann. Übrigens wäre auch der Vergleich der Schröder/Clement-Politik mit eben dieser Konzertierten Aktion allemal noch stichhaltiger als der mit Erhard. Der Begriff des 'Ewig Gestrigen' aber bekommt so oder so eine neue Note.

simonis
Daher sollte die SPD stolz sein auf H. Clement und das letzte Häufchen aufrechter Sozialdemokraten, statt auf diese einzuprügeln.

Ich glaube, auch Clement selbst würde ausgerechnet dieses Etikett nicht akzeptieren wollen.

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Eineinhalb Std später veröffentlicht - dafür aber gleich mit 'Themenwarnung'...

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