Freitag, 4. April 2008
Hunger
Den Zusammenhang der Finanzkrise mit steigenden Lebensmittelpreisen sehen die Wenigsten.
Dabei ist er recht einfach:

Perverse Spekulation

Rekorde beim Euro, beim Gold, bei Weizen und Öl und gleichzeitig taumelnde Aktienmärkte, ausgetrocknete Kreditmärkte, um Liquidität ringende Banken und eine rasant schwindende Bereitschaft, überhaupt noch Kredite zu vergeben. So gerät der gesunde Teil der Wirtschaft, die reale Sphäre, in der produziert und konsumiert wird, von allen Seiten der finanziellen Sphäre unter Druck.

Denn die Spekulanten verteuern Öl und Lebensmittel und rauben damit den Verbrauchern Kaufkraft.
(...)
Das ist nicht nur gefährlich, es ist pervers. Nichts spricht derzeit für steigende Öl- und Weizenpreise. Die Rezession in Amerika ist so gut wie sicher, ebenso das durch die Finanzkrise beschleunigte Abbremsen der Weltwirtschaft. Deshalb müssten die Preise für Rohstoffe fallen. Sie tun es nicht, weil die Spekulanten den Trend spielen. Sie setzen auf die letzten Anlagemöglichkeiten, die noch laufen. Und das sind Öl, Gold, Weizen, aber auch die Devisen.

Robert von Heusinger,
http://fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/?cnt=1303452

Auch hierzulande beträgt die Inflation der Lebensmittelpreise schon etwa 8%. Bei uns mag das 'nur' noch mehr Leute, die es sich nicht mehr leisten können, zu den "Tafeln" treiben.
In ärmeren Ländern ist die Lage allerdings längst dramatisch:
Hunger in Afghanistan, "Engpässe" auf den Philippinen, Aufstände in Burkina Faso und Kamerun, Brotproteste in Ägypten ... ; an die sog. "Tortilla-Krise" hat man sich dabei schon fast gewöhnt.

Wärenddessen senkt der IWF heute seine globale Wachstumsprognose auf 3,7%.
Der Aufschwung kommt bei den Menschen an ...

marvin
Das sollte ein neuer Thread im Forum "Auswirkungen der US-Finanzkrise" werden.
Zensiert um 12:59 und 13:44.

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