Donnerstag, 8. November 2007
Münchener Medientage
Man muss sich diesbezüglich einmal vergegenwärtigen, dass es kürzlich erst ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes gab, das dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk die Verbreitung seiner Inhalte im Internet sehr selbstverständlich gestattete. Den privaten Sendern dient hingegen die EU als Speerspitze, die unsere öffentlich-rechtliche Gebührenfinanzierung schonmal als "Subvention" ansah (wenn das auch offenbar nicht mehr ihre Position ist).
Daraus ergibt sich doch eine Frage, die weit über die Tragweite des Rundfunks hinausreicht:
Was ist unser Grundgesetz in der EU überhaupt noch wert??
Und es ergibt sich gleich ein doppeltes argumentatives Pfund:
Ein Engagement im Internet befördert die Demokratisierung der Gesellschaft, und die Einrichtung, die dagegensteht, ist selbst gar nicht demokratisch legitimiert.

Dieses Argument legt dann allerdings nahe, auch den Schwerpunkt seines Online-Auftrittes dort zu setzen. Bislang ist das leider nicht der Fall:
ARD und ZDF haben sich z.B. wie selbstverständlich an der momentanen Propaganda-Offensive im Zuge der Verlautbarungen des sog. "Sachverständigenrates" beteiligt, nicht anders als der Focus oder Spiegel-online. Der gestrige TT-Beitrag zur "Sparquote" rief in mir die unvermeidliche Assoziation zum demnächst anlaufenden Film "Free Rainer" hervor, in dem es eine Szene gibt, in der ein Nachrichtensprecher die Erde als Scheibe verkündet. Und nirgends kann man darauf eingehen, nirgends kann man widersprechen: Das Forum ist für aktuelle Kritik des eigenen Angebots wie zugenagelt.
Wenn den Damen und Herren also mal wieder einfiele, was ihr Auftrag ist ...
FREIE Meinungsbildung gibt es nur mit einem OFFENEN Forum.
Dieser Kommentar ist eine Antwort auf den Beitrag "Müchner Medientage" von Kai Gniffke und wurde bereits 2x nicht eingestellt.

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Jetzt erschien der Beitrag doch noch, im 3. Versuch.

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