Sonntag, 17. September 2006
Epilog
tsfmarvin, 16:41h
spaeter veroeffentlicht
Dieser Beitrag sollte um 13:23 im eigenen Thread "Wer glaubt, ist nie allein" erscheinen. Nach jetzigem Stand wurde ein späterer Beitrag bereits eingestellt, Folgendes jedoch nicht:
Als ich obige Zeilen verfaßte und ihnen den Titel des Papst-Mottos gab, konnte ich kaum ahnen, wie aktuell diese Verbindung kurz darauf werden würde:
Bendedikts Vorlesung an der Uni Regensburg behandelte nun ausgerechnet das Verhältnis von Glaube und Vernunft - wie mir scheint sogar sehr vernünftig - und schlug damit auf der Seite des nackten Glaubens hohe Wellen; auf Seiten des islamischen allerdings.
Sollte diese Rede nicht unter den Christen - besonders wohl bei den angelsächsischen Evangelikalen - mindestens ebenso aufhorchen lassen?
Dieses Forum behandelt den Start eines neuen Glaubenskrieges, mag man ihn nun "Krieg gegen den Terror" oder gleich "clash of civilisations" nennen. Gemeint sind die Muslime, dieser Krieg findet in ihrem Wohnzimmer statt. Man mag sich bei uns wundern, man mag sich in der vermeintlichen Rückständigkeit - der fehlenden 'Aufklärung' dort - mal wieder bestätigt sehen. Und doch ist es, solange man in diesem höchst realen Zusammenhang den eigenen Augen und Ohren solchen Glaubenssätzen zuliebe nicht mehr folgen mag, doch nur wieder eine ganz unsägliche Doppelmoral.
Wie funktioniert denn die Vernunft?
Karl Popper hatte sich mal die Mühe gemacht, wenige prägnante Regeln auszuarbeiten, die eigentlich durchweg anerkannt sind: Jeder darf Thesen formulieren, die allerdings - das betrifft wohl die Problematik des Glaubens - auch widerlegbar sein müssen. Diese haben bestand, bis sie widerlegt sind: So einfach könnte es sein.
Im Zusammenhang von 9/11 gibt es bekanntlich Thesen ohne Ende. Manche erfüllen die Voraussetzungen, andere könnte man nur mit Insider-Informationen irgendwelcher Geheimdienste abschließend behandeln, wieder andere kann man höchstens als Indiz werten. Behandelt werden sie jedoch allesamt mit der gleichen Unvernunft, als "Verschwörungstheorie" oder von mir aus auch als Glaubenssatz.
Gibt es denn jetzt hier Christen, die sagen: "Nicht mit uns"?
Das würde diesem Krieg den Boden entziehen.
Wie soll meinereiner Benedikt hier anders antworten als mit dem guten Goethe:
"Die Worte hör ich wohl,
allein: Mir fehlt der Glaube ..."
marvin
Nochmals gepostet um 14:55 => und erschienen.
Als ich obige Zeilen verfaßte und ihnen den Titel des Papst-Mottos gab, konnte ich kaum ahnen, wie aktuell diese Verbindung kurz darauf werden würde:
Bendedikts Vorlesung an der Uni Regensburg behandelte nun ausgerechnet das Verhältnis von Glaube und Vernunft - wie mir scheint sogar sehr vernünftig - und schlug damit auf der Seite des nackten Glaubens hohe Wellen; auf Seiten des islamischen allerdings.
Sollte diese Rede nicht unter den Christen - besonders wohl bei den angelsächsischen Evangelikalen - mindestens ebenso aufhorchen lassen?
Dieses Forum behandelt den Start eines neuen Glaubenskrieges, mag man ihn nun "Krieg gegen den Terror" oder gleich "clash of civilisations" nennen. Gemeint sind die Muslime, dieser Krieg findet in ihrem Wohnzimmer statt. Man mag sich bei uns wundern, man mag sich in der vermeintlichen Rückständigkeit - der fehlenden 'Aufklärung' dort - mal wieder bestätigt sehen. Und doch ist es, solange man in diesem höchst realen Zusammenhang den eigenen Augen und Ohren solchen Glaubenssätzen zuliebe nicht mehr folgen mag, doch nur wieder eine ganz unsägliche Doppelmoral.
Wie funktioniert denn die Vernunft?
Karl Popper hatte sich mal die Mühe gemacht, wenige prägnante Regeln auszuarbeiten, die eigentlich durchweg anerkannt sind: Jeder darf Thesen formulieren, die allerdings - das betrifft wohl die Problematik des Glaubens - auch widerlegbar sein müssen. Diese haben bestand, bis sie widerlegt sind: So einfach könnte es sein.
Im Zusammenhang von 9/11 gibt es bekanntlich Thesen ohne Ende. Manche erfüllen die Voraussetzungen, andere könnte man nur mit Insider-Informationen irgendwelcher Geheimdienste abschließend behandeln, wieder andere kann man höchstens als Indiz werten. Behandelt werden sie jedoch allesamt mit der gleichen Unvernunft, als "Verschwörungstheorie" oder von mir aus auch als Glaubenssatz.
Gibt es denn jetzt hier Christen, die sagen: "Nicht mit uns"?
Das würde diesem Krieg den Boden entziehen.
Wie soll meinereiner Benedikt hier anders antworten als mit dem guten Goethe:
"Die Worte hör ich wohl,
allein: Mir fehlt der Glaube ..."
marvin
Nochmals gepostet um 14:55 => und erschienen.
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