Freitag, 21. Oktober 2011
Bush unter Anklage
http://www.tagesschau.de/ausland/bushklage100.html
9/11-"Kronzeuge" Khalid Scheich Mohammed, auf dessen Aussage der gesamte "Krieg gegen den Terror" samt unseres Afghanistaneinsatzes beruhen, wurde 168x dem "Waterboarding" unterzogen. Allen Befürwortern der Folter hier möchte ich nur mal das Gedankenspiel nahebringen, GWB die gleiche Behandlung zukommen zu lassen.
Der Nachteil allerdings: Danach stünde wohl "Aussage" gegen "Aussage". ;-)
Zensiert um 1:20.
Ein Fehler war mir allerdings unterlaufen: Es waren 183x.

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Bei aller Sympathie, lieber Marvin
das geht nun wirklich nicht!
Hier haben die Zensoren mal recht!

Grüße sola bona

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Bitte genauer, sola bona:
Was geht nicht?
Geht es nicht, die reale Folterung des einzigen Kronzeugen des 11. Septembers zu erwähnen, auf dessen so erzwungene Aussage sich das ganze märchenhafte Konstrukt der Teppichmesserbande stützt? Oder geht es nicht, sich qua reiner Phantasie vorzustellen, dass wohl jeder, auch Bush persönlich, unter denselben Bedingungen alles gestanden hätte?

Folter hat noch mehr negative Seiten: Neben der unmenschlichen sind eben auch die so gewonnenen "Aussagen" nichts wert.

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Marvin, ...
... eine öffentliche Institution kann es nicht hinnehmen/durchgehen lassen, dass in ihren Foren/Blogs zu gezielter, spezifizierter Gewalt gegen hohe (Ex-)Politiker aufgerufen wird, auch wenn der Aufruf in Form eines angeblichen Gedankenspiels daher kommt. Das mag in privaten Foren oder Blogs vielleicht gerade noch angehen - aber auch da ist so was bereits zweifelhaft.

Grüße sola bona

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"Aufruf"??
Ach so... Ich kann mich da dunkel an jemanden erinnern, der wollte im alten TSF mal Guillotinen wieder aufstellen, und jemand anders musste sie mäßigen, die seien überdimensioniert als Haarschneidemaschine.
Das erschien nebenbei ja klaglos. Was ist los mit Ihnen?

Ihre Argumentation ist auch windschief:
Natürlich ist das kein "angebliches" Gedankenspiel, sondern es ist einfach eines. Es kann gar nichts anderes sein, weil ich verfüge nunmal leider über keine Terrororganisation, noch nichtmal über eine kleine, komme nicht durch zugeschweißte Gullidenkel, hätte auch kein geeignetes Verlies für solche Potentaten (und dann schreit der vermutlich noch so laut). Wenn Sie sowas machen möchten, müssen Sie schon extrem etabliert im Terror-Business sein. Wirklich sehr, sehr etabliert. Amerikanischer Präsident zum Beispiel.

Und zu allem Überfluss lehne ich es durch meinen Beitrag dann ja auch noch ab ...

Kommen wir also mal zur interessanteren Frage, die sich wohl hinter der vorgeschobenen Konstruktion versteckt:
Der Kern meines zensierten Beitrags ist ja der "Kategorische Imperativ"; in der Tat hatte ich zunächst überlegt, ob ich den Folterbefürworter fragen wollte, wie er es wohl finden würde wenn es ihn träfe (wär vermutlich nicht zensiert worden). Aber was auch immer er befürwortet - immerhin hat er nicht nicht gefoltert: Also doch lieber den Folterer nehmen.
Hat ein amerikanischer Ex-Präser hier irgendwelche Sonderrechte? Muss man ihn nicht ebenso an seinen Taten messen?
Hussein oder Gaddafi waren ebenso "Politiker" - bis irgendjemandem mal auffiel, was sie getan hatten.


Übrigens war Murat Kurnaz an dem Tag live in Democracy Now! Gucken Sie auch mal dahin ...

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"Guillotine" ...
marvin, ich hatte damals zwar „Guillotine“ gemeint, dieses Wort aber nicht benutzt, sondern etwas verklausuliert geschrieben, dass ich es befürworten würde, wenn die Erfindung des französischen Arztes G. wieder zum Einsatz käme, in der Annahme, dass die Praktikantenmoderatoren mangels Wissens nicht erkennen würden, was dahinter steckt.

Damit bin ich durchgekommen. Hätten die den Braten gerochen, wäre der Beitrag damals garantiert nicht „klaglos“ im Forum erschienen. Er wäre im dunklen Zensurgewölbe gelandet, wofür ich sogar Verständnis gehabt hätte.

Den Inhalt Ihres Postings wollte ich nicht kritisieren, sondern ich wollte erklären, warum der Beitrag m.E. zensiert wurde.

Selbst wenn Sie darauf beharren, dass Ihr Posting nur ein einfaches Gedankenspiel sei und Sie damit Kantsche Ideen hätten transportieren wollen, ein bisschen realer Wunsch steckt wohl doch dahinter, oder?

So jedenfalls habe ich es beim ersten Lesen empfunden, und vermutlich ist bei dem Moderator angekommen, dass Sie dazu aufrufen, Bush zu waterboarden.

Die Klage von Kurnaz in Kanada scheint ja wohl abgewiesen zu sein.

Gruß

sola bona

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Neusprech
Ein anderes Wort also ... Wenn man es wie Bush also nicht Folter, sondern "Befragungstechniken" nennt, ist das dann o.k.?

Ja, es steckt ein realer Wunsch dahinter. Aber der hat mit Folter wenig zu tun: Ein Ende der Doppelmoral. Dieses Doppel- oder Neusprech würde ganz schnell aufhören, wenn man jeden tatsächlich nach seiner Fasson behandeln würde.

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Haircut, nur tiefer
Weil er so schön ins Thema passt, dazu noch Georg Schramm:
http://www.youtube.com/watch?v=Wd555rheqrI
(Ein Fundstück von, und mit Dank an mowitz)

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