Donnerstag, 27. Juli 2006
Der libanesische Konjunktiv
http://forum.tagesschau.de/showpost.php?p=522340&postcount=1
Wozu dieses Unbuch nicht alles als "Beweis" herangezogen wird. Mal die Bibel, mal den Koran und mal "Mein Krampf". Wie die augenblickliche Situation von allen Seiten hochgeputscht und manipuliert wird, ist überall zu beobachten. Hier wie da. Ich werde mich aber hüten auf jedes sinnfreie Kriegsgebrüll mit einem noch stärkerem "wir- müssen-uns-verteidigen-Gebrüll" zu antworten. Wir haben uns im Westen ja bereits angepasst, was die Unterdrückung der freien Meinungs- und Berichterstattung angeht. Korrespondenten dürfen nur unter Auflagen aus den von Israel besetzten Gebieten berichten - wenn überhaupt. Und wir akzeptieren das mit dem Hinweis dem Gegener keine Informationen zukommen zu lassen. Dabei handelt es nicht um Kriegsgeheimnisse, sondern um eine freie Berichterstattung, auf die wir doch Mal zu Recht stolz waren. War das nicht unser Lebensstil, den es zu verteidigen galt? Dieses Recht auf freie Information haben wir schon lange auf dem Altar der Ölfelder geopfert. Denn der westliche Lebensstil scheint sich mit dem Verprassen von Naturressourcen zu begnügen. Und dies soll verteidigt werden, während unsere "Freiheitswerte" sich in Sonntagsreden erschöpfen.

Journalisten die in den Gaza-Streifen wollen benötigen einen Presseausweis der israelischen Regierung. Den bekommt man nicht so ohne weiteres, da sind einige Hürden eingebaut. [QUOTE]Wen ein GPO-Ausweis legitimiert, der hat dem Verlangen nachzukommen, seine Berichte der israelischen Militärzensur vorzulegen, sofern sie "Verteidigungs- und Sicherheitsbelange" betreffen. Tatsächlich halten sich nur wenige westliche Korrespondenten an diese Vorgabe. Aber allein das Wissen, gegen die Bestimmungen zu verstoßen und damit die Arbeitserlaubnis verlieren zu können, animiert zu "freiwilliger Zurückhaltung". Hält man den Kopf gesenkt und bleibt in der Meute, besteht keine Gefahr, ausgesondert zu werden. Andernfalls provozieren Deutlichkeit und Wagemut den Zorn des Israelischen Pressebüros in Jerusalem und damit Beschwerden an die eigene Redaktion.

An dieser "Einbettung" schockiert am meisten das Schweigen der Journalisten selbst, ihrer Arbeitgeber wie Berufsverbände. Niemand hat es bisher gewagt, an den Auflagen zu rütteln, die Israel allen zumutet, die aus den besetzen Gebieten berichten wollen.[SIZE="1"]freitag.de[/SIZE][/QUOTE]

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