Freitag, 10. Juni 2011
Von Selbstbeweihräucherung und Nestbeschmutzung
Gehüllt in den üblichen Weihrauch bezeichnet Kai Gniffke die Berichterstattung über "das eigene System" als "journalistischen Lackmustest".
blog.tagesschau.de

Zensiert gegen 14:30:
"Lackmustest"?
Nun ja, blau heisst bekanntlich basisch. Was aufmerksamere Beobachter jenseits des heimischen Fernsehsessels nur zu oft ziemlich säuerlich hinterlässt.
Tagesschau.de ist nur noch ein Schatten seiner selbst, von der Politik um das Archiv amputiert, mit duldsamer Langmut gegenüber Einflussnahme in den Ruin geritten. Meistens stellt man sich deshalb keiner Zuschauerkritik mehr, weder hier noch sonstwo. An der Kommentarfunktion "meta" muss "gespart" werden - Kommentar natürlich unmöglich. Kritik an offensichtlicher politischer Einflussnahme wird ausgesessen, wie kürzlich im Fall Guttenberg (wenigstens hat's nicht geholfen); das ZDF hatte sich das nicht bieten lassen. Gerade erst hat die TS Bildmaterial der Beerdigung eines von Israeli Erschossenen fälschlich "syrischer Greueltaten" zugeordnet. Berichtigung? Fehlanzeige. Erfährt ja keiner.

Also, ne ... wenn es schon zur "Heldentat" wird, über Kika oder Kachelmann zu berichten ... dann läuft hier gewaltig was verkehrt :(
(Im Original natürlich ohne Link)

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Und? Geht's Ihnen jetzt besser?
Ich frag' mich nur gerade wieder, in welcher Art von Gesellschaft wir gegenwärtig eigentlich leben und denke an Popper, seine OG I und die OG II.
Den Vortrag mit seinen "Bemerkungen zur Theorie und Praxis des demokratischen Staates" haben Sie doch – komplett. Oder?
M.f.G.

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Hallo quallenwanze,
natürlich geht es mir, wenn ich so einen Text dann hier veröffentliche, immerhin besser, als wenn ich das nicht könnte.
Wobei, jetzt wo Sie fragen... Nachher wurmt mich oftmals auch ein bisschen, dass ich die Ärsche nicht wenigstens total beleidigt hatte. Wo doch immer noch behauptet wird, eine Zensur bei der TS würde an Beleidigungen liegen, ärgert es mich, diesen Anforderungen an mich als Zensiertem so wenig entsprochen zu haben.

Brauchen Sie Popper?
Nein, ich habe den Vortrag nicht, und ich fürchte ich brauche ihn auch nicht, um zu wissen, dass es mit seiner hehren Aufklärung bei uns nicht weit her sein kann. Was ist das wohl für eine Gesellschaft, in der die Presse es schafft, mit Totschweigen, Desinformation und Diffamierung zu überkleistern, dass das WTC7 -eigentlich höchst offensichtlich- gesprengt wurde? Und was ist das für eine Gesellschaft, in der die Bevölkerung das laut Umfragen noch nichtmal glaubt - gleichwohl aber hinnimmt?

Ich fürchte, mehr als Lösung ist Popper da Teil des Problems. Wenn er meint, es gebe keine Gewissheit, und der gemeine Arsch bauernschlau folgert, dann könne man ja alles behaupten. In gewisser Weise ist diese postulierte Gleichwertigkeit ja der Nährboden, auf dem sich nicht etwa die bessere, richtigere These, sondern schlicht der Stärkere durchsetzt. Und für den Zuhörer, den Konsumenten, wird aus "gleichwertig" dann auch noch "gleichgültig".
Natürlich, das war nicht der Gedanke - aber seine "Offenheit" ist nicht weniger pervertiert als die "Freiheit" der Liberalen. Es ist die Offenheit der Reichen.
Um es also auf den Punkt zu bringen:
Unsere Gesellschaft ist eine gleichgültige Mediendiktatur. Gleichgültig der Wahrheit, gleichgültig den Opfern gegenüber. Dummerweise hätte man den Nationalsozialismus genauso charakterisieren können.

So eine jämmerliche Figur wie Gniffke passt also wie Arsch auf Eimer. Wenn ihm an der Tagesschau gelegen gewesen wäre, dann hätte er mit dem neuen Staatsvertrag schlicht seinen Hut nehmen müssen. Die Figur hat jedenfalls gefehlt, die das getan hätte.

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So eine jämmerliche Figur wie Gniffke passt also wie Arsch auf Eimer.

Zustimmung voll und ganz, marvin!
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Gniffke: „Gelegentlich wird uns ja Selbstbeweihräucherung vorgeworfen.“

Das wäre doch gar nicht so groß erwähnenswert, Herr Gniffke.
Viel wichtiger und schlimmer ist, dass man Ihnen vorhalten muss, dass die ARD langsam aber sicher zum kuscheligen Gartenlauben-Club mutiert und Sie dazu auch noch Beifall klatschen.

http://blog.tagesschau.de/2011/06/06/von-selbstbeweihraucherung-und-nestbeschmutzung/#comment-64809

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Hallo sola bona,
Schön, dass Sie durchgekommen sind. Gniffke scheint seine verbliebene Aufgabe ja darin zu sehen, sich zum "Comical Ali" zu machen.
Und was macht eigentlich Herr Hinrichs? Ist Ihnen aufgefallen, dass der zweite Chefredakteur etwa seit Inkrafttreten des neuen Staatsvertrages gar nicht mehr im Blog schreibt? Von Meta-Täter Königsmann war auch fast nichts mehr, und dann nur Sachfremdes zu lesen. Sadrozinski verlässt das sinkende Schiff...
Möglicherweise werden sogar einige Beifall klatschen, wir wissen's nicht. Einige, die selbst nie den Mund aufkriegen. Das ist das Schlimme.

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Und was macht eigentlich Herr Hinrichs? Ist Ihnen aufgefallen, dass der zweite Chefredakteur etwa seit Inkrafttreten des neuen Staatsvertrages gar nicht mehr im Blog schreibt?

Hallo marvin, gute Frage!

Thomas Hinrichs bekam für seine Autorenschaft im "Tagesschau-Blog" 2007 den "Grimme Online Award".

Quelle

Und heute ist Hinrichs nicht mal mehr in der Autorenliste von blog.tagesschau aufgelistet.

Hier

Ein link Link aus einem anderen Blog zu einem von Hinrichs Posting führt zu:

Error 404 - Not Found

Die gesuchte Seite wurde leider nicht gefunden (Fehlernummer 404).
Falls ein veralteter Link Sie hierher geführt haben sollte, bitten wir um Ihr Verständnis.
Mit dem 01.09.2010 muss tagesschau.de rund 80 Prozent seiner Archivinhalte depublizieren. Grund dafür ist der 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag, der dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Internet enge Grenzen setzt. Mehr dazu finden Sie auf unserer Hilfeseite zum Rundfunkänderungsstaatsvertrag.


Hinrichs Postings sind wohl alle eliminiert worden und seitdem darf er vielleicht nicht mehr schreiben oder er hat vielleicht keine Lust mehr dazu.

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Im Grunde müsste man den Grimme-Award aberkennen - das war noch ein anderer Blog. Und, nein, "eliminiert" hat man Hinrichs' Postings sicherlich nicht, bloß "depubliziert". Er hat einfach mindestens ein Jahr nichts mehr geschrieben. Was immer das auch bedeuten mag.

Egal ob nun nicht schreibend, oder Unsinn schreibend - wer sich nicht wehrt, lebt jedenfalls verkehrt. Immerhin hat Ersterer die Chance, ein "Philosoph" zu bleiben.
Nachtrag 01:00
Habe gerade nochmal hier im Blog gestöbert, und dabei ist mir aufgefallen, dass wir ja wahrlich nicht im Dunkeln tappen. Thomas Leif sagte 2009 in "Zapp", Brender sei abgesägt worden, weil er gedroht habe, ...

... „dass er künftig Beschwerden von Lobbyisten und von bestimmten politischen Gruppen, die zu weit gehen, öffentlich machen will.“
(Beitrag von quallenwanze)

Nebenbei hatten sie solche Einflußnahme der Petitionsdelegation gegenüber ja sogar eingeräumt.

Wie halten wir's jetzt? Mit Popper, 'Alles nur Vermutung'?
Ich würde sagen: Sapere Aude.

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Wie halten wir's jetzt? Mit Popper, 'Alles nur Vermutung'?

Warum nicht mit: Die Zukunft ist offen.

Ich hab' mal vorsichtig den Deckel von meinem Mustopf angehoben und bin sola bonas Link gefolgt. Die Wahl der Cheffes war schon im April? Ach guck. Hab' ich echt nicht mitbekommen. Und dann les' ich in dem Text und suche … und suche … gegen wen sind die beiden eigentlich angetreten? Was gab es denn für eine Wahl?
Oder noch anders: Popper hält in dem Vortrag die Wahl für "ein verhältnismäßig unwichtiges Korrelat" (*).
Wir müssen vielmehr fragen: welche Möglichkeiten zur Abwahl gab es?

Weil wir vorher nicht wissen, nicht wissen können, was diejenigen, die in irgendein Amt gewählt werden, im Laufe der Zeit mit den dadurch erhaltenen Befugnissen anstellen, ist die Wahl an sich unbedeutend. "Und zu einem gewissen Grad ist die falsche Betonung der Neueinsetzung gefährlich..." (*), schreibt er.
Und was schreibt er noch?
"Wen immer man zum Volke zählt, ob das Militär, die Beamten, die Arbeiter und Angestellten (auch die Journalisten, Rundfunk- und Fernsehkommentatoren), die Priester, die Schriftgelehrten, die Terroristen, die Halbwüchsigen – wir wollen nicht ihre Macht, nicht ihre Herrschaft. Wir wollen sie nicht fürchten und schon gar nicht fürchten müssen. Wir wollen und müssen uns, wenn nötig, rechtzeitig gegen ihre Anmaßungen verteidigen ..." (*)

* K.R. Popper, Bemerkungen zur Theorie und Praxis des demokratischen Staates, Vortrag, gehalten am 9. Juni 1988 in München

Und das letzte Zitat daraus habe ich, wenn ich nicht irre, sogar schon einmal im tsf absetzen können … bevor es geschlossen wurde.

M.f.G.
qw

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Tagesschau macht hier Propaganda pur
Was die Tagesschau hier betreibt, ist Propaganda.

Wieso wird nur von regierungskritischen Demostrationen berichtet, wo doch die größeren Demonstrationen wie die in Tartus mit 200.000 Teilnehmern für die Regierung waren? Wieso wurde nicht berichtet, dass heute in der der Provinz Idleb Demonstrationen für die Regierung stattfanden? Wieso wird nicht berichtet, dass die Bischöfe der katholischen Kirche in Syrien sich hinter die Regierung gestellt und die unseriöse westliche Medienberichterstattung scharf kritisiert haben? Wieso wir nicht berichtet, dass die von den USA so geschätzten Demonstranten gestern syrische Polizisten ermordet und staatliche Gebäude in Brand gesteckt haben?

Darauf gibt es nur eine Antwort: die Tagesschau informiert völlig einseitig und dann auch noch unter Bezugnahme auf dubiose Quellen, um die syrische Regierung schlecht zu machen. Mit Journalismus hat das nichts zu tun.

(Von der Tagesschau-Redaktion nicht veröffentlichter Kommentar zum Artikel "Truppen stürmen Dorf an der Grenze zur Türkei" vom 18.06.2011,
http://www.tagesschau.de/ausland/syrien504.html
http://www.webcitation.org/5zXjTjT6G
)

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