Freitag, 22. Mai 2009
Ebenso unerwünscht
Folgender Eröffnungsbeitrag bei dem Kurras-Thema von mir wurde ebenso zensiert:


"Kurras wäre dann vermutlich wegen Mordes verurteilt und nicht freigesprochen worden.
Aber das alles wirft eher ein Licht auf West-Berliner Verhältnisse zur Zeit des Kalten Krieges.

Dass Kurras mutmaßlicher Stasi-Mitarbeiter war, hatte offensichtlich nichts mit seinen Schüssen auf Benno Ohnesorg zu tun:

[QUOTE]Müller-Enbergs sagte dem ZDF, es gebe keinen Hinweis in der Stasi-Akte, dass Kurras einen Auftrag hatte, Ohnesorg zu erschießen.[/QUOTE]

Eine Diskussion über einen Zusammenhang Tod Ohnesorg - Stasi wäre nur dann sinnvoll, wenn Kurras einen solchen Auftrag erhalten hätte. So aber kann man das Ganze abhaken als eine Nachwehe des Kalten Krieges.

Der Tod von Ohnesorg war einer von mehreren Faktoren, die 1968 und in den Folgejahren das Fass zum Überlaufen brachten. Es gab daneben das Verhalten der gesamten aktiven Polizei bei den Anti-Schah- Demonstrationen, das Attentat auf Rudi Dutschke, die Kampagnen der Springer-Presse, Missstände an Hochschulen, den Umgang von deutscher Justiz und Politik mit dem 3.Reich, den Pariser Mai, den Prager Frühling, den Vietnam-Krieg usw. usw.
Es dürfte schwer fallen, all diese Dinge in Zusammenhang mit der Stasi zu bringen.

nikolaus45"

Abgeschickt gegen 16:15

Übereinstimmend in den Texten von bravolima und mir ist die Aussage, dass Kurras vermutlich nicht freigesprochen worden wäre, wenn seine Stasi-Tätigkeit bekannt gewesen wäre.
Offensichtlich fürchten die TSF-Moderatoren, dass die Diskussion in eine "falsche" Richtung läuft.

Ich starte jetzt einen zweiten Versuch, das Thema zu eröffnen mit unverändertem Text.

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Schichtwechsel?
Entweder war Schichtwechsel, oder es gabe eine Konferenz und man hat festgestellt, dass die Frage, ob Kurras jetzt ein Mörder ist, nicht zu umgehen ist.
Wenn es nicht ein öffentlich-rechtlicher Sender wäre, würde ich es bei einem Griff an meinen Kopf belassen.

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Hallo Prof.,
Im TSF zensiert zu werden ist nicht selten ein "Ritterschlag".
Als vor zehn Tagen der mutmassliche 29.000fache Vergasungsgehilfe Demjanjuk nach Deutschland kam, schrieb ich z.B., er sei zuerst ein deutsches Opfer gewesen. Zwar erschien der Beitrag den ganzen Tag nicht. Dafür benutzte ein paar Stunden später Caren Miosga eben diese Worte in den Tagesthemen.
Und so ist es hier vielleicht auch. Auf den Gedanken eines möglichen Mordprozesses sind inzwischen ja noch ein paar andere gekommen.

Vielleicht helfen ja diese Worte eines Tagesschau-Redakteurs weiter, die Sache einzuordnen:

"Die Beobachtungen für diese Arbeit ergaben, dass die Sende-CvDs der Tagesschau im Normalfall die finale Entscheidungskompetenz besitzen. Sie (...) sind in der Nachrichtenkette die α-Gatekeeper. Sie bestimmen im Rahmen der operationalen Organisation, was den Rezipienten erreicht und was nicht. Alle anderen in der Nachrichtenkette, so legen die Beobachtungen bei der Tagesschau nahe, sind β-Gatekeeper. Selbst die negative Entscheidung eines β-Gatekeepers bedeutet nicht das definitive aus für eine Meldung."

aus Claus-Erich Boetzkes, "Organisation als Nachrichtenfaktor", S.226f.

Zensiert werden wir ja wohl vermutlich von den "Betas". Leute wie Du oder ich sind möglicherweise also Geiseln dieses "Türsteher"-Prozesses, sobald auch nur ein interessanter eigener Gedanke auftaucht, wohingegen die ganzen medialen Echos als bekannt durchrauschen. Wenn das so weitergeht, sollten wir uns vielleicht mal über Bezahlung unterhalten ...

Gruß
marvin

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Zensiert werden wir ja wohl vermutlich von den "Betas"...

Deshalb sind „kommunikative Bypässe“ ja auch so wichtig – und zwar in erster Linie für die Rezipienten und nicht für irgendwelche Alphas oder Betas.

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Erstaunlich:

http://forum.tagesschau.de/showthread.php?p=906400#post906400

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