Donnerstag, 21. Februar 2008
Check it out, baby!
Langsam finde ich heraus, was den Moderator immer an meinen Beiträgen stört. Hier meine vorläufigen Befunde:

1. Der Moderator versteht keine Ironie. Er hält entsprechende Äußerungen für bare Münze.
2. Der Moderator findet Politik nicht lustig. Albernheiten und satirsche Übertreibungen sind für ihn fehl am Platz.
3. Der Moderator mag es nicht, wenn man Verantwortliche beim Namen nennt. Diese könnten sich persönlich beleidigt fühlen.
4. Der Moderator mag es nicht, wenn man prominente Verantwortliche beim Namen nennt. Dies zumindest solange nicht, solange derselbe nicht durch die öffentliche Meinung und durch die Bildzeitung zum Abschuß freigegeben wurde.
5. Der Moderator mag es nicht, wenn man 3. und 4. in Rechnung stellend, seine Kritik ganz allgemein an eine Gruppe richtet. Dies könnte mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz und der ständigen Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes kollidieren und zu ungeahnten Schadenersatzforderungen führen.
6. Der Moderator hat nichts gegen kolhaas persönlich. Denn als dieser einen absichtlich drögen und staatstragenden Text sendete, wurde dieser prompt veröffentlicht.
7. Der Moderator hat einen niedrigeren Schulabschluß. Er kennt zum Beispiel nicht den Unterschied zwischen Nazis und Narzißten. Insbesondere narzißtische Nazis sind völlig indiskutabel.
8. Der Moderator liebt moralisierende Rundumschläge. Sind wir nicht alle ein bisschen Schuld…an Hunger, Krieg und Völkermord? Muß sich nicht jeder zuerst an die eigene Nase packen? So etwas liebt er.
9. Der Moderator denkt in den Kategorien von „Gut“ und „Böse“. Zutreffend-unzutreffend, sachlich-unsachlich, belegt-unbelegt sind für ihn eher verwirrend und keine politischen Kategorien.
10. Der Moderator gehört immer zu den Guten. Und wer diese sind, entscheidet er selbst oder das entscheidet….

….ja, das habe ich noch nicht herausgefunden. Wer weiß mehr?

Gruße aus dem Bergischen


kolhaas

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Steuerskandal und was nicht veröffentlicht wird
Zur Zeit tobt eine heftige Debatte über Zumwinkel, Liechtenstein und die Folgen im Forum.

Teilweise werden recht fragwürdige Totalrundumschläge vom Moderator zugelassen.

Der folgende Beitrag wurde von mir nicht veröffentlicht, wie in der letzten Zeit ca. 70% meiner Texte. Eigentlich weiß ich nicht, warum. Ich führe nach wie vor ein bürgerliches Leben und verstehe mich als Demokrat. Ich beleidige niemanden, will aber doch meine Meinung sagen dürfen. Wo sonst sollte ich dies auch tun, wenn nicht in einem Politikforum?

Hier der Text. Liegt es an den Raubrittern, am offenen Bein oder woran? Für Hinweise bin ich dankbar.

Gruß aus dem Bergischen

kolhaas


[QUOTE=ralph]Schamlosigkeit ist das erste Anzeichen von Schwachsinn.

(Sigmund Freud)

(...)

Ein integrer Charakter besitzt eine Verantwortungsethik. Auch und gerade für das Gemeinwohl. Dieser gnadenlose Wettbewerb züchtet und bringt Einzelkämpfer hervor, denen jede Art von Gemeinschaftsgefühl abhanden gekommen ist. Krank ist das, einfach nur krank. (...)[/QUOTE]

Durch normale Erwerbstätigkeit ist noch niemand reich geworden. Entweder bin ich Raubritter oder Erbe von Raubrittern, heirate einen Raubritter oder laß mich besser noch von ihm scheiden. Damit haben sich die meisten hierzulande abgefunden. Leistung zählt eben hier nicht mehr oder nur sehr bedingt.

Wenn aber eine Situation eintritt, daß man trotz Erwerbstätigkeit immer mehr abgenommen kriegt und trotz Tariferhöhungen sich immer weniger leisten kann, dann fängt man zu improvisieren. Der Normalsterbliche kann da sich als Putzfrau verdingen oder eine solche beschäftigen oder beim Fahrtenbuch mogeln. Das ist nicht schön, aber moralisch überhaupt nicht das Gleiche wie das Verhalten reicher Vorstände.

Unsere Eliten, die das System schützen sollen, zerstören es selbst. Die Gefahr kommt nicht von rechts oder links oder von Religiösen, die Gefahr kommt von innen heraus. Wer weiß denn noch, daß die demokratische Republik etwas mit der [I]res publica"[/I] zu tun hat, mit dem öffentlichen Interesse? Wen kümmert das noch?

Manchmal habe ich den Eindruck, daß in Vorständen und anderen Eliten es geradezu eine Einstellungsvoraussetzung ist, eine kräftige narzißtische Störung zu haben. Wer würde den Job auf Dauer auch sonst machen wollen? Man kreiselt nur um sich selbst, kann anderen nicht zuhören und duldet nur Leute um sich, die einem nur das sagen, was man ohnehin schon weiß. Wer anderer Meinung ist, wird kaltgestellt, weil die bloße Tatsache einer anderen Meinung schon als persönliche Bedrohung empfunden wird. Da stören Sachargumente nur, und Werte haben nur solange Sinn, solange man deren Einhaltung bei anderen einfordern kann. Sie haben recht, das ist krank und kann besser noch als mit politischen mit psychopathologischen Begrifflichkeiten beschrieben werden.

Aber bin ich wirklich da selbst mein einziger Hebel? Reicht das wirklich, das Fahrtenbuch jetzt aber noch akurater führen zu wollen? Das ist ein Ablenkungsmanöver. Das wäre ja so, als wolle man an einem schwärenden, offenen Bein Pediküre machen.

Gruß aus dem Bergischen

kolhaas

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