(1) Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ist, durch die Herstellung und Verbreitung ihrer Angebote als Medium und Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung zu wirken und dadurch die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben in ihren Angeboten einen umfassenden Überblick über das internationale, europäische, nationale und regionale Geschehen in allen wesentlichen Lebensbereichen zu geben. Sie sollen hierdurch die internationale Verständigung, die europäische Integration und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Bund und Ländern fördern. Ihre Angebote haben der Bildung, Information, Beratung und Unterhaltung zu dienen. Sie haben Beiträge insbesondere zur Kultur anzubieten. Auch Unterhaltung soll einem öffentlich-rechtlichen Angebotsprofil entsprechen.
(2) Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen.
Der "umfassende" Überblick, die "Objektivität" und "Unparteilichkeit", "die internationale Verständigung" und der "gesellschaftliche Zuammenhalt" der ts lässt sich gerade wieder bei der "Berichterstattung" zur 78. UN-Vollversammlung bestaunen.
Als Erstes wurde verkündet (nicht nur bei der ts, sondern bis zum Erbrechen bei allen deutschen "Leidmedien"), dass der ukrainische Präsidentendarsteller auftreten wird.
Das durfte auch entsprechend diskutiert werden (am 19.09.2023 von etwa 8:20 bis 09:59).
Danach wurden wir von der ts über die Rede von Biden informiert. Auch dazu durfte man sich am 19.09.2023 von etwa 20:00 bis 22:00 äußern.
Unser daran-kann-ich-mich-nicht-erinnern-Kanzler hat ebenfalls etwas gesagt – ohne Diskussion.
Bis zu diesem Zeitpunkt (Stand: 20.09.2023 04:11 Uhr) gab es für die ts offenbar nur 2 + eine angekündigte Rede.
Das ist wirklich schade, denn man hätte auch über die Rede von Lula diskutieren können. Der war nach Guterres und Francis am 19.09.2023 Redner Nr. 3 (noch vor Biden). Und klar, da war die Hütte noch voll.
Der ukrainische Präsidentendarsteller kam erst als 14. ans Rednerpult und da sah das Auditorium so aus:
Quelle
Gab es außer der Ukraine noch ein anderes Thema? Ach ja, irgendwas mit Frauen. Immerhin erfährt hier der Rezipient, dass für Dienstag "rund" 35 RednerInnen angekündigt waren. Schaut man genau hin, dann wurden 37 Reden angezeigt. Entweder hat die ts ein Problem mit einer simplen Rechenaufgabe: 19 + 18 = 37, oder die Damen und Herren Gatekeeper halten Guterres und Francis für überflüssig.
(Für Mittwoch wurden 40 RednerInnen angekündigt.
Große Frage, die uns die ts nicht beantworten wird: gibt es außer der transatlantischen auch andere Meinungen zu den bestehenden kriegerischen Konflikten – Plural – in unserer Welt?)
Leider kam man beim Thema Frauen an Ramaphosa nicht vorbei und hat sich deshalb aus seiner über 20-minütigen Rede 3 genehme Sätze herausgepickt. Alles andere würde uns nur unnötig verwirren.
DANKE ts, das war wieder ein echter Beitrag zu "freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung" :(
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