Dienstag, 27. März 2007
Zur bayrischen Kommentatur
Siegmund Gottlieb hat gesprochen.
Hugh.
Aber hat er auch etwas gesagt? Das einzige, was man mit viel gutem Willen ein "Argument" nennen konnte, war: man solle doch mit einem Mindestlohn das ach so zarte "Pflänzchen Konjunktur" nicht abwürgen und in die "Kräfte des Marktes" vertrauen.

Wie kommt man überhaupt auf so einen Unsinn?
[size=1](Natürlich, und a propos Unsinn: Das Ifo-Institut liegt schließlich direkt an der Ludwig-Maximilians-Universität.)[/size]

Vielleicht sollte diesen Hobby-Ökonomen, die mit ihrer Meinungsführerschaft seit inzwischen einem Jahrzehnt das Land tyrannisieren, mal einer die Sache erklären, der auch etwas davon versteht. Letzte Woche erläuterte der ehem. Direktor der Bank of England, Eddie George, wie das mit so einer Ökonomie wirklich funktioniert:

Im Umfeld globaler ökonomischer Schwäche am Beginn dieser Dekade - die externe Nachfrage nahm ab und, verbunden damit, auch die Investitionen - hatten wir nur zwei Möglichkeiten, die Nachfrage zu stärken und die Ökonomie voranzubringen: Die eine waren Staatsausgaben und die andere Konsum.
Wir wußten, daß wir die Konsumausgaben stärken mußten"

[size=1]Im Original: belfasttelegraph.co.uk/business/article2378338.ece[/size]

Ja, so war das. Ergebnis: England hat einen Mindestlohn, England hatte 25% Lohnzuwachs in den letzten zehn Jahren.
Aber hatten wir hierzulande denn nicht das selbe globale Umfeld am Anfang des Jahrzehntes? Anders als dort versuchte man hierzulande, gleich beides herunterzufahren: Sowohl die Staatsausgaben als auch, über die Belastung der Bürger und das Lohnniveau, den Konsum.
Voll vor die Wand.

Was so ein Gottlieb zudem jetzt bereits verdrängen möchte:
Unser "zartes Pflänzchen Konjunktur" haben wir nun ebenfalls einer ziemlich expansiven Geldpolitik zu verdanken - auch darin bewahrheitet sich obige Sicht also durchaus. Will man nun aus dem öffentlichen Schuldenmachen raus - will man Jobs und will man Vollzeitarbeitnehmer nicht auch noch unterstützen müssen - dann sollte man den Beschäftigten wohl einfach mal wieder mehr Geld in die Hand geben.
Dem BR die ARD-Direktion entreißen.
(Und neben der Münchner Universität endlich sprengen. )

marvin
Nicht erschienen um 23:39.

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Heute morgen gegen 10 erschien der Beitrag auch als Antwort nicht. Später habe ich Gottliebs Kommentar dann statt als "strunzdoof" lieber doch als "nicht besonders intelligent" bezeichnet und forderte für das Ifo-Institut statt der Sprengung eine "städtebauliche Maßnahme".
Voila: Und Raider ist jetzt Twix ...

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